Die Ausstellung über Freiraumkonzepte in neun bundesdeutschen Städten sollte auf Einladung des Schusev-Museums in Moskau stattfinden und wurde damals in enger Abstimmung mit dem Bundesbauministerium vorbereitet.
Völlig unerwartet wurde es politisch, als die Sowjets den Ausschluss West-Berlins verlangten. Alle neun Städte oder keine, war die Antwort des Deutschen Außenministeriums. Dann Berlin in einem extra Raum, so die sowjetische Forderung. Nur wenn alle Städte einen eigenen Raum erhalten, konterte die Bundesrepublik. Logistisch nicht machbar, hieß es aus Moskau. Das bedeutete das Aus für die Ausstellung in der damaligen UDSSR.
Umso größer war aber das Interesse in Peking, sodass das Projekt kurzerhand nach China verlegt wurde. Übersetzungen ins Chinesische waren kein Problem, wohl aber der Druck chinesischer Texte in München. So kam es, dass zwei chinesische Kalligraphen wochenlang im Büro logierten und von Hand die Ausstellungstafeln beschrifteten. Sie konnten für den Faltkatalog abfotografiert und mit einer Auflage von 400 000 (!) gedruckt werden. Dazu kam der Ausstellungskatalog in hoher Auflage. Die Druckerzeugnisse (6,5 Tonnen Gewicht) wurden mit der Transsibirischen Eisenbahn auf dem Landweg nach Peking gebracht.
Drei chinesische Minister haben die Ausstellung in Peking eröffnet, aus Deutschland reiste Bundesbauministerin Oskar Schneider an.